Jetzt geht es los - heute ist der erste Tag des Odwira Festivals. Es heißt "Cleaning the Path" - den Weg freimachen für den morgigen Gang in den "heiligen Wald", wo die Paramountchiefs, die höchsten verstorbenen Könige, begraben sind. Es dürfen dort keine normalen Leute hingehen - ansonsten würden sie sterben. Es sind die "Executener", welche in früheren Zeiten für die Begräbnisse zuständig waren und nebenbei auch für das Töten schlimmer Leute.
Nun läuft die Regenzeit aus - es hat seit Tagen nicht mehr geregnet, aber heute vormittags - bei Sonnenschein- ging ein heftiger Regenschauer nieder. Mr. Adu war nicht überrascht: das wäre immer so, wenn das Odwira-Fest beginnt und das würde nur Gutes bedeuten....da kann ja nun nichts mehr passieren.
Wir hatten auch heute ein sehr interessantes Gespräch: ich habe von einer Studie gelesen und ihm erzählt, wo man herausfand: wenn jemand ehrenamtlich tätig ist, dann leben diese Personen länger und auch glücklicher. Er hatte eine einfache Erklärung dazu in meinem Fall: ich wäre da fein dran, denn es gibt sehr viele Leute, die für mich beten, damit ich lange lebe und gesund bleibe, damit ich noch lange was für sie tun könne - wie man sieht, hat das ja auch bisher geholfen.
Es
stellt sich eine alleinerziehende Mutter mit 6 Kindern vor, die von dem Mann
verlassen wurde. Trotzdem gehen alle Kinder in die Schule. Die größeren gehen
bereits in die Senior Secondary School und ein Mädchen sogar in die TEACHERS
TRAINING COLLEGE.
Ein
Mädchen, das schon in die letzte Klasse geht kann die Gebühr für die Examen
nicht zahlen – mit ca. 120 Euro können wir dem Kind weiterhelfen. Sie möchte
danach studieren – sehr beliebt ist zurzeit Journalismus … mal sehen!
Helmut,
Olivia und Manuela kommen aus Anamabo zurück. Nach wochenlangen Arbeiten haben
ihnen die 3 Tage – wobei ein halber Tag jeweils für die Hin- und Rückfahrt
draufgeht – gutgetan. Wir besprechen noch die Aufgaben für die restliche Woche.
Es stellt sich heraus, dass wegen des Odwira – Festes die Schulen nur mehr
morgen – Dienstag – offen sind. Ganz Akropong ist im Odwira Fieber. So wird der
Tag morgen – wenn unser Plan aufgeht – so ausschauen:
·
Helmut ist um 6 h früh bereits vor
dem Omanhene-Palace, um das „Brechen des Yams“ zu filmen für die Dokumentation.
Zeitgleich die Überprüfung, ob die Schüler der Okuapemam-Schule VOR dem
Unterricht kostenlos eine EDV-Lesson besuchen – danach Besprechung mit Eric
·
Manuela und Olivia gehen um 8 h in
drei Schulen, um die Lebensläufe der neuen Kinder abzuholen und diese zu
fotografieren
·
Ich werde in der Früh eine
Bestandsaufnahme meiner beiden Metallkoffer machen – ich habe viele „Schätze“
drinnen: Kleidung, Elektrosachen, Bürounterlagen etc….danach weitere Kontrolle
der Cashbooks mit den Rechnungen.
Ab
16 h haben wir uns im Krontihene Palace einzufinden, um dann im Gänsemarsch zum
Omanhene Palace (höchster König der Akwapim) zu gehen, um „das Bringen des
Odwira-Geistes“ mitzuerleben.
Diesmal ist der Dresscode für mich so: Ein
schwarzer Stoff wird als Unterkleid gewickelt, darüber kommt das „Cloth“ –
ebenfalls ein schwarzer Stoff – getragen wie eine Toga
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