Dienstag, 30. September 2014

NEUE PATENKINDER


Montag, 2014-09-29

Heute geht’s schon zeitig zu den Schulen, um von den ersten Klassen die bedürftigen Kinder in unser Programm aufzunehmen. Da die Schule zwei Wochen später begonnen hat, sind noch nicht alle Kinder da. In einer Primary School erzählt uns die Direktorin, dass durch die Essensvergiftungen schon einige Leute gestorben wären und daher der Strassenverkauf ab sofort verboten wird. Das trifft sehr viele Leute: zum einen die Frauen selbst, die sich mit dem vorbereiteten Essen ihren Lebensunterhalt verdienen, aber auch viele Kunden – so wie wir früher – es gut fanden, gleich fertiges Essen zu einem Minimalpreis zu bekommen. Mit diesem Verbot ist auch die punktuelle Ausspeisung in einigen Primariy Schools verboten. Die Folge ist, dass viele Kinder, die von weit herkommen, hungern.
 
Die Direktorin meinte, wenn sie eine eigene Küche hätte, dann könnte sie das Kochen und die Hygiene kontrollieren. Kurzentschlossen bitten wir um einen Kostenvoranschlag, um wenigstens einen Unterstand bauen zu können. Mit 400 Euro kann nun die staatliche Ausspeisung weitergehen. Es würde mich nicht überraschen, wenn diese Kochgelegenheit in den nächsten Tagen fertig würde.

 


In der Anglican Primary School nehmen wir die Erstklassler ins Programm auf und nehmen an dem Unterricht teil – die Kinder beteiligen sich rege an den Fragen und bei richtigen Antworten wird von der ganzen Klasse geklatscht.

 

 


 

 

ES GEHT IN DEN NORDEN


Sonntag, 2014-09-29

Heute fahren wir mit Robert, dem Direktor der Ghana – Commercial – Bank, bei der wir unsere Konten haben,  zu dessen Farm in den Norden. Zwischendurch machen wir Halt bei seinen Schwiegereltern, wo wir auch Vera, seine Frau und die beiden Kinder sehen.


 Wir fahren ca. 4 Stunden, zuletzt geht es richtige Berge hinauf in Serpentinen.


Oben – auf dem Bergkamm – gibt es einige sehr nette Dörfer, dann erreichen wir den Geburtsort von Robert, wo wir schon von der ganzen Verwandtschaft begrüßt werden.  Dann geht’s über Stock und Stein in den Busch. Bei der Farm machen wir einen Rundgang – die 1200 Ölpalmen, die gepflanzt worden sind, tragen erst nach 3 Jahren Früchte. Daneben gibt es viele andere Sträucher und Bäume. Eine bunte Auswahl  möchte ich zeigen:





 MELANZANI
 PALMNÜSSE
 PLANTAINS
 KOKOSNÜSSE

 KAKAOBOHNEN
 
 

EINE BRUTSTELLE IN EINEM TERMITENBAU
 
Dann geht’s wieder zurück zu der Verwandtschaft und schon wird Fufu mit einer leichten Sauce mit geräucherten Fisch serviert. Wir essen normalerweise alles – bis auf geräucherten Fisch.


 
Die Mädels essen tapfer, Helmut und ich probieren das Fufu, aber bald geben wir den Teller zurück, mit der Erklärung, dass es uns zuviel wäre. Die in der Farm gesammelten Eier retten uns: es sind bereits befruchtete Eier und haben wirklich goldgelbes Dotter – man darf sich nur nicht vorstellen, dass daraus bereits ein Küken entstanden wäre.


 
 

 KRABBEN AUS EINEM TÜMPEL
FLEDERMÄUSE

Bald treten wir die Heimreise an – und wie jeden Tag ziehen schwarze Wolken auf, die sich dann in einen Wolkenbruch entleeren.

Samstag, 27. September 2014

24 STUNDEN OHNE STROM

Seit gestern hatten wir keinen Strom - erst jetzt wird einem bewusst, wie sehr man eigentlich davon abhängig ist. Kein Wasser - weil die Pumpen nicht funktionieren, das Geschäftsleben ist reduziert, die Handys haben keine Power, ebenso die Computer. Das Internetkaffee ist geschlossen.


Wir bringen unsere Stoffe zu der Schneiderin, kaufen noch Stoffe für den Weihnachtsmarkt bei einem kleinen Geschäft, haben ein Brainstorming bei einer Flasche Bier - evaluieren die vergangenen Wochen.
Dann geht's "heim" zu Mr. Adu, denn zur Feier meiner Ankunft gibt es Ente mit Gemüse und gekochten Yam. - Köstlich!





Man sieht, dass Helmut, Manuela und Olivia schon 3 Wochen in Ghana sind - sie sind schon völlig integriert.

Die Mädels haben zwar ein schönes Badezimmer, aber das Wasser wird vom Polytank in Kübeln in eine große Tonne gebracht, damit für die nächste Dusche mit ein paar Schöpfer Wasser eine Duschorgie stattfinden kann.


Danach geht's ins Internetkaffee, wo gerade rechtzeitig der Strom wieder kommt. Bald trudeln viele Kunden ein und wir können endlich etwas von uns berichten!
 

 

EBOLA UND CHOLERA


Wir haben uns der Situation gut angepasst: eine Menge Desinfektionsmittel, wo wir uns von Zeit zu Zeit die Hände desinfizieren, wenn wir unterwegs sind.  Es gibt bis jetzt noch keine registrierten Ebolafälle. Wir vermeiden das Händeschütteln, wo es geht, aber die Leute sind gewohnt auf einen zuzugehen. Umarmungen kann man ja ganz gut abwehren.
Besonders vorsichtig sind wir mit dem Essen: in Accra gibt es mehr als 10 000 Cholerafälle, die seit Juni in den dichtbesiedelten Außenbezirken ausgebrochen ist. Schuld gibt man der mangelhaften Müllentsorgung, wo Müll in die großen, tiefen Rinnsale kommt – dazu die sintflutartigen Regenfälle.

Wir essen nun nur mehr selbstgekochtes Essen bei Mr. Adu.
Selbst in Akropong ist nun bei einer Straßenverkäuferin verdorbenes „Watchi“ – eine Art Misch-Masch von Bohnen und Reis – verkauft worden, wo es auch unseren Eric erwischt hat. Er war drei Tage im Spital und hat 11 Infusionen bekommen. Obwohl er krankenversichert ist, hat er es verabsäumt, die jährliche Verlängerung in der Höhe von 15 Cedis (4 Euro) vorzunehmen – er hat gedacht, er wäre jung und würde nie krank. Daher sind nun Kosten für das Krankenhaus und die Medikamente in der Höhe von 300 Cedis zu bezahlen.

Neu für uns ist, dass wir nun selbst das von uns zubereitete – nach der SODIS METHODE – Wasser trinken und es bekommt uns sehr gut. Das Wasser wird in Tanks angeliefert und in den Polytank gefüllt. Dann in Plastikflaschen abgefüllt und einen Tag – bei bewölktem Wetter zwei Tage – auf das Blechdach gelegt. Danach ist es trinkfertig und kontrolliert keimfrei.
Manuela, Olivia und Helmut trinken das ohne Probleme seit zwei Wochen und auch ich habe mich dazu überreden lassen – und es ist wirklich gut.

Die Regierung versucht mit Aufklärung gegen diese Seuchen vorzugehen: Am Flughafen wird  mit einer Art Laserpistole das Fieber gemessen bei Ankunft nach Verlassen des Flugzeugs. Die Leute haben Mundschutz und Schutzhandschuhe. Im Fernsehen, Radio und in den Schulen wird der Zusammenhang von mangelnder Hygiene und Krankheit immer wieder klargemacht. Müll soll verbrannt werden. Überall sieht man die Rauchsäulen.

Mit unseren Vorsichtsmaßnahmen fühlen wir uns sicher!

ERSTE EINKÄUFE


Freitag, 2014-09-26

Um 3 h weckt mich der Hahn von Mr. Adu. Das Frühstück gibt’s bei den Mädels und gestärkt gehen wir in die Bank. Wir bekommen nur mehr 4,1 cedi für einen Euro anstelle von 4,7 noch vor einigen Tagen. In der Mittagszeit wird es schon ziemlich warm. Wir fahren nach Koforidua, um die ersten Stoffe zu kaufen. Durch die vielen Regenfälle in den letzten Tagen sind die Straßen oft überschwemmt – eine Herausforderung für die alten Autos.


Der Markt ist überfüllt wie immer – damit das Hellp4Ghana – Team würdig beim Odwira - Durbar auftritt, haben wir einen passenden Stoff für alle gekauft, damit unsere Schneiderinnen in kürzester Zeit Kleider und Hemden machen können.


 
WER KANN ERRATEN WAS DAS IST?????
 


Zuhause bei Mr. Adu bekommen wir Red-Red mit Plantain und schon bricht ein Unwetter los, das Stunden andauert. Das Licht fällt aus, alles ist finster und so beschließen wir, zeitig schlafen zu gehen.

AUF NACH GHANA


Donnerstag, 2014-09-25

Heute fliege ich von München aus mit der Turkish Airline nach Ghana. Das köstliche Mittagessen wird von einem Steward mit Kochuniform serviert.


 Dann in Istanbul muss man an das andere Ende des Flughafens und bei einem ruhigen Flug geht’s in 6,5 Stunden nach Accra


Dort werde ich schon von Manuela und Mr. Adu abgeholt und flott geht es nach Akropong –  es  ist schon 21.30 h – ich werde in dem großen Haus von Mr. Adu´s Neffen untergebracht, wo der Rest des  Teams: Helmut und Olivia – schon auf uns warten. Im pompösen Wohnzimmer ist schon ein Begrüßungsschluck in Form eines kühlen Weißweins hergerichtet. Wir plaudern noch und dann geht’s endlich ins Bett. Wohlhabende Ghanaer bauen sich in Akropong, das auf einer Hügelkette liegt, große „Family – Houses“, wo für jedes Kind ein Zimmer mit Bad eingeplant ist. Das kann man dann an Fremde vermieten – vor allem bei Begräbnissen und Festen.

 

Dienstag, 23. September 2014

NEUESTES MAIL VON SOEBEN




Liebe Christine,

anbei ein paar Bilder von den gestrigen Untersuchungen. obwohl nur am Nachmittag Strom war, konnten 20 Schüler untersucht werden. Bei einigen konnte festgestellt werden, dass sie tatsächlich hören könnten, bei einem Mädchen meinte Ronald, der Arzt, dass sie mit etwas Unterstützung sogar noch sprechen lernen und eine normale Schule besuchen könnte.  

Die Mädchen (Manuela und Olivia) machen heute weiter, ich bin jetzt in der Computerschule, heute sollte die erste der Klassen kommen. Fahre dann mit Mr. Adu nach Asasekorkor zum Treffen wegen Microfinanz und  Recruiting (Aufnehmen neuer Kinder ins Programm).


......wußtest du was Asasekorkor übersetzt bedeutet?

lg
dein vor-ort-Ghana-Team

helmut  

ASASEKORKOR HEISST "ROTE ERDE" UND DAS TRIFFT ES GENAU

Montag, 22. September 2014

HAUPTPROBLEM STROMVERSORGUNG

Heute wurde wieder ein Bericht geschickt und mystischerweise habe ich gerade mal 10 Minuten später in mein Mailaccount geschaut.

Das größte Problem ist seit Tagen die mangelnde Stromversorgung. Obwohl heute ein Feiertag in Ghana ist, werden die ersten Tests mit dem Audiometer in der Taubstummenschule an den kleinen Neuzugängen gemacht. Der von uns bezahlte Arzt hat auch bereits gemeinsam mit unserem Team vor Ort die Arbeit aufgenommen.

Man kann es kaum glauben: die Audiometrie gibt es erst seit 2 Jahren in Ghana und das auch nur an einer Stelle. Wir haben da ganz instinktiv einen großen Bedarf entdeckt - ausgehend von unseren drei taubstummen Patenkindern.

Unser Audiometer ist nun die ganz große Attraktion und viele Leute aus der Umgebung wollen sich nun auch untersuchen lassen. Wir konzentrieren uns aber vorerst auf die kleinen Kinder, denn hier ist wirklich die Möglichkeit gegeben, helfend einzugreifen. Um wirklich wirkungsvoll unterstützen zu können, müssen WIR UNS ALLE ORDENTLICH ANSTRENGEN, UM SPONSOREN ZU FINDEN, DIE UNS WEITERHELFEN KÖNNEN:

Helmut schreibt, dass sie schon ganz in die Mr. Adu - Family integriert sind. Es ist ein reiner Männerhaushalt. Die Frau des einen Sohnes kommt nur sporadisch und arbeitet dann wieder in Cape Coast als Lehrerin.

Das Kochen übernimmt Mr. Adu und seine Söhne, aber auch die Mädels haben schon hin- und wieder gekocht. Ich habe nun die fehlenden Gewürze besorgt, Kakao für einen Kuchen und noch einige Dinge, die man in Ghana nur schwer bekommt. Wenn wir uns schon unter erschwerten Bedingungen in diese Arbeit stürzen, da sollte unser leibliches Wohl nicht zu kurz kommen. Heute habe ich noch Desinfektionsmittel gekauft, was beweist, dass unser Team auch in diesen Bereichen sehr vorsichtig ist.


Samstag, 20. September 2014

ARBEIT, ARBEIT........

20. 09. 2014

Die Kommunikation mit unserem Help4Ghana-Team funktioniert sehr gut: Whats Apps, Berichte über Mail.

Gestern war unser Team vor Ort in Asasekorkor, eines der Lehmhüttendörfer mit eigener Schule. Es gab ein Meeting mit den "Elders" über die noch restliche Rückzahlung des Mikrokredites, den wir an Bewerber vergeben haben. Es ist für einige sehr schwer, die Rückzahlung zu tätigen. Daher wollen wir uns die Lebenssituation genauer anschauen und vielleicht auch die Restzahlungen erlassen. Dafür wollen wir keine neuen Kredite vergeben.

 Es wurden auch die Schulmittel vergeben. 



 
Von vorgestern abends bis gestern abends gab es keinen Strom (lt. Eric in ganz Ghana wegen eines Streiks in Nigeria und deshalb ausgefallenen Gaslieferungen). Wie auch immer, dabei hat sich heraus gestellt, dass wir unseren Generator nicht verwenden können, weil ein Switch, der zwischen öffentlichem Netz und Generator umschaltet, fehlt. Bei der neuen Verkabelung wurde dies nicht berücksichtigt. Wir werden das kommende Woche erledigen.  

Helmut arbeitet heute mit Eric an den Formularen für das Aufnehmen der neuen Patenkinder – denke wir können das noch besser und effizienter machen.

Die Fotos sind beim letzten Mail nicht mitgekommen - hoffe sie morgen zu bekommen.
Jetzt sind sie da:


 

Manuela hat wieder mit dem Arzt aus Accra gesprochen und dieser ist einverstanden, in der Taubstummenschule während seines Aufenthaltes zur Hilfestellung zu wohnen, damit wir keinen Transport zahlen müssen. Außerdem dauert es Stunden, um von Accra nach Mampong und zurück zu kommen.

Wir müssen uns nun überlegen, wo und inwieweit wir helfen können, wenn sich herausstellt, dass der Eine oder Andere doch noch Resthörvermögen hat. Aber zuerst kommen die Untersuchungen.

Weitere Berichte folgen